Peter Brötzmann

deutscher Saxofonist und Jazzmusiker; Vertreter einer experimentierfreudigen und abstrakten Art des Free Jazz

* 6. März 1941 Remscheid

† 22. Juni 2023 Wuppertal

Herkunft

Peter Brötzmann wurde 1941 in Remscheid geboren. Als Kind erlebte er 1943 die Zerstörung seiner Heimatstadt durch Luftangriffe der Alliierten. Sein Vater Johannes Brötzmann war ein überzeugter Nazi, der erst 1948 aus russischer Kriegsgefangenschaft in Sibirien heimkehrte. B. wuchs mit zwei Schwestern auf.

Ausbildung

Bereits als Kind lernte B. Klarinette spielen. Nach der Schulzeit, die er in Wuppertal verbrachte, studierte er dort bildende Kunst und spielte nebenher in verschiedenen Bands als Klarinettist und Saxofonist. Als Musiker war er Autodidakt, was ihm Zeit seines Lebens den Vorwurf eintrug, er könne nicht professionell spielen (vgl. SZ, 10.3.2017).

Wirken

Von der Kunst zur Jazzmusik

Von der Kunst zur JazzmusikZunächst war B. als Maler, Grafiker und Objektkünstler tätig und fühlte sich der Fluxus-Bewegung zugehörig. Hier fand er Inspiration für seine musikalische Laufbahn, bei der er eine am Free Jazz angelehnte abstrakte und experimentierfreudige Art des Musizierens verfolgte: "Ursprünglich war ich Maler und ich habe in der Malerei gelernt, die Freiheit des persönlichen Ausdrucks zu gebrauchen und über alle konventionellen Schemata hinwegzugehen" (FR, 11.9.1995). Ab Anfang der 1960er Jahre konzentrierte er sich ...